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Dämpfigkeit beim Pferd: Das müssen Sie wissen

Am liebsten ist es Ihnen, wenn Ihr Liebling ausgelassen auf der Weide tobt oder mit Ihnen auf dem Rücken über Stock und Stein galoppiert. Doch wie wir Menschen sind auch Pferde nicht vor Erkältungen gefeit. Wenn der treue Freund auf vier Hufen vermehrt hustet, werden viele Pferdebesitzer hellhörig. Ein Atemwegsinfekt stellt zwar gerade in der kalten Jahreszeit keine Seltenheit dar, kann aber eine unschöne Entwicklung nehmen. Wird eine akute Bronchitis zu spät erkannt und behandelt, kann sich im schlimmsten Fall eine Dämpfigkeit entwickeln.

Was sich hinter der Lungenkrankheit verbirgt, wie sie sich äußert und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, das klären wir in diesem Beitrag.

Was ist Dämpfigkeit beim Pferd?

Der Begriff Dämpfigkeit kann leicht zu Verwirrungen führen, da er oft auch für Atemwegserkrankungen im Allgemeinen verwendet wird. Das ist jedoch nicht richtig. Streng genommen handelt es sich um das Endstadium einer chronisch obstruktiven Bronchitis (= COB) beim Pferd, das gleichzeitig ein Lungenemphysem entwickelt hat – eine irreversible Überblähung der zarten Lungenbläschen. Doch was steckt dahinter? Es folgt ein kleiner Ausflug in die Medizin:

Damit die Lunge den Gasaustausch zwischen aufgenommenem Sauerstoff und abgegebenem Kohlenstoffdioxid effizient bewerkstelligen kann, besteht sie aus Millionen winziger Lungenbläschen, den Alveolen. Schadstoffe aus der Umwelt, Staub und viele andere Faktoren können zu entzündlichen Veränderungen des Lungengewebes führen. Daraufhin kommt es zu einer Schädigung der Alveolarsepten durch Elastasen. Schließlich verliert die Lunge ihre Elastizität und die Luft in den Lungenbläschen kann nicht mehr vollständig ausgeatmet werden. Die Folge: Die Pferdelunge ist dauerhaft überbläht.

Der Druck auf die Bronchien erhöht sich beim Ausatmen und die Luft bleibt in den kleinen Lungenbläschen gefangen. Das Lungenvolumen verringert sich, es kann weniger verbrauchte Luft ausgeatmet und weniger Frischluft aufgenommen werden. Wird die Lungenblähung bzw. Dämpfigkeit nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, entwickeln sich aus den zuvor funktionstüchtigen Lungenbläschen große funktionslose Emphysemblasen. Der dadurch verminderte Gasaustausch führt zu einer chronischen Überlastung der Atemwege. Der Brustkorb weitet sich und es kann zu Herzrhythmusstörungen kommen, die wiederum das Herz belasten.

Haben Sie gewusst, dass …

bis zum 01.01.2002 Dämpfigkeit beim Pferd als Gewährsmangel im Viehhandel galt? Das bedeutet: Stellte sich innerhalb von zwei Wochen nach dem Kauf heraus, dass das Tier dämpfig war, berechtigte das den Käufer zum Rücktritt vom Kaufvertrag. Meist konnten die Symptome jedoch über einen längeren Zeitraum medikamentös unterdrückt werden, sodass der Anspruch des Käufers erlosch. Deshalb zählt eine Dämpfigkeit beim Pferd heute als Sachmangel im Kaufrecht – der Käufer hat zwei Jahre Zeit, vom Kauf zurückzutreten.

sich die Tiermedizin darauf geeinigt hat, die Atemwegserkrankungen neu zu definieren? Statt COB ( = chronisch obstruktive Bronchitis) und COPD (= chronisch obstruktive Lungenerkrankung) hat sich der Begriff RAO (= Recurrent Airway Obstruction) etabliert. Dabei handelt es sich um eine nichtinfektiöse, wiederkehrende Entzündung der Atemwege und eine schwere Verlaufsform des Equinen Asthmas.

Welche Ursachen gibt es für eine COB/RAO beim Pferd?

Eine Atemwegserkrankung kann sich entwickeln, wenn das Pferd

  • viel Staub durch Heu, Stroh oder Sand ausgesetzt ist.
  • in einem schlecht belüfteten Stall gehalten wird.
  • nur selten an die frische Luft kommt und sich wenig bewegt.
  • eine Allergie entwickelt hat.
  • im Winter falsch eingedeckt wird.

Dämpfigkeit beim Pferd erkennen: Darauf sollten Sie achten

Um Schlimmeres zu verhindern, sollten Sie bereits erste Anzeichen ernst nehmen. Diese Symptome können auf eine wiederkehrende chronisch obstruktive Bronchitis beim Pferd hinweisen:

  • leichter weißer Nasenausfluss
  • einmaliges Husten nach dem Traben oder Wälzen
  • Leistungsabfall
  • verlängerte Erholungsphasen

Wenn Sie sich unsicher sind oder einen Verdacht haben, rufen Sie unbedingt den Tierarzt. Er kann die Symptome besser beurteilen und einordnen. Bleibt eine akute Erkrankung der Atemwege unbehandelt, kann sich eine Dämpfigkeit beim Pferd entwickeln, die sich wie folgt äußert:

  • chronischer trockener Husten, der vor allem morgens auftritt
  • Appetitlosigkeit
  • schwere Atmung – sowohl im Ruhezustand als auch unter Belastung
  • Einsatz der Bauchmuskeln zur Unterstützung der Atmung, sogenannte Dampfrinne am Bauch erkennbar (Kuhle zwischen Bauchmuskulatur und Rippenbogen)
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Unsere Empfehlung: Lieber einmal zu oft zum Tierarzt, als einen chronischen Verlauf zu riskieren.

Wie erfolgt die Diagnose?

Möchten Sie selbst eine erste Einschätzung der Lungenfunktion Ihres Pferdes vornehmen, können Sie folgenden Test durchführen:

Belasten Sie das Tier im Trab oder Galopp etwa 15 Minuten lang stark bis mittelstark. Überprüfen Sie unmittelbar danach Puls und Atmung. Achten Sie auch darauf, wie lange es braucht, um sich von der Bewegung zu erholen. Hier spielt natürlich auch die Außentemperatur eine Rolle. Aber unter normalen Umständen sollte Ihr Pferd nach 15 bis 20 Minuten diese Ruhewerte erreicht haben: Atmung – 10- bis 15-mal pro Minute, Puls – 30 bis 35 Herzschläge pro Minute. Weichen die tatsächlichen Werte stark davon ab, konsultieren Sie Ihren Tierarzt. 

Auch der Tierarzt untersucht das Pferd im Ruhezustand und in Bewegung:

Durch Abhören und Abklopfen versucht er herauszufinden, ob der trockene Husten möglicherweise eine andere Ursache hat. Bestätigt sich der Verdacht auf eine chronische Bronchitis (COB) bzw. RAO beim Pferd, nimmt er Blut ab und veranlasst eine Bronchoskopie (Lungenspiegelung). Wird dabei eine Entzündung der Bronchien bemerkt, folgt eine Untersuchung des Bronchialschleims. Abschließend wird eine Blutgasanalyse durchgeführt. Anhand des Sauerstoffgehalts im Blut kann der Tierarzt endgültig feststellen, ob eine Dämpfigkeit vorliegt.

Dämpfigkeit beim Pferd behandeln

Nach der Diagnose durch den Tierarzt sollten die betroffenen Pferde weder mit Staub noch mit Schimmel oder Pollen in Kontakt kommen. Entscheidend dafür: die Haltungsbedingungen. Diese sollten Sie daher prüfen und gegebenenfalls optimieren. Eine gute Belüftung und staubarme Einstreu sind unerlässlich. Außerdem braucht Ihr Pferd jetzt viel frische Luft und Bewegung, die seiner Leistungsfähigkeit entspricht. Es darf nicht in Atemnot geraten!

Darüber hinaus können Inhalationen dabei helfen, den Schleim zu lösen und eine Linderung der Symptome zu bewirken. Eine weitere Maßnahme, um die Lebensqualität zu erhalten, stellen schleimlösende, entkrampfende und entzündungsmindernde Wirkstoffe sowie Hustensäfte und Kräutermischungen dar. Für eine auf Ihr Tier abgestimmte Therapie sollten Sie sich mit Ihrem Tierarzt absprechen.

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Ist eine Dämpfigkeit beim Pferd heilbar?

Da die Lunge eines Pferdes, bei dem sich eine Dämpfigkeit entwickelt hat, unter einem dauerhaften Elastizitätsverlust leidet, gilt die Pferdekrankheit als unheilbar. Dennoch können die Symptome bei einem nicht zu weit fortgeschrittenen Verlauf durch Medikamente, therapeutische Maßnahmen und eine entsprechende Haltung und Fütterung gelindert werden.

Einige betroffene Tiere können noch geritten und bewegt werden. Sie sind jedoch weniger belastbar. Faktoren, die die Lunge und Atemwege reizen könnten, sollten unbedingt vermieden werden. Sprechen Sie immer mit Ihrem Tierarzt ab, was im Einzelfall möglich ist!

Einer chronischen Atemwegserkrankung vorbeugen: 4 Tipps

Es gibt verschiedene Faktoren, die eine COB/RAO sowie eine irreparable Dämpfigkeit beim Pferd begünstigen. Befolgen Sie diese Tipps, um das Risiko zu minimieren.

  1. Füttern Sie kein staubiges Heu oder Stroh. Weichen Sie es vorher ein, bedampfen Sie es oder übergießen Sie es mit frischem Wasser.
  2. Sorgen Sie weitestgehend für eine staubfreie und saubere Umgebung. Vor allem Schimmelsporen, Keime, Bakterien, Parasiten und Ammoniakdämpfe reizen die Atemwege und Lunge.
  3. Das Pferd sollte sich viel an der frischen Luft aufhalten. Eine Offenstallhaltung erweist sich als sinnvoll.
  4. Bewegung ist sehr wichtig. Eine erhöhte Atemfrequenz an der frischen Luft regt die Selbstreinigungskräfte der Lunge an.

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Autor/in: Anja Tylkowski
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